Das Gift des Hasses beginnt zu wirken

Das Gift, das der narzisstische Menschenfeind vom Weißen Haus aus in die gesamte US-Gesellschaft hinein versprüht, erzielt nunmehr seine volle Wirkung. Das Land ist gespalten, es gibt keine Berührungspunkte mehr zwischen Trump-Anhängern und Trump Gegnern. Zwei Welten, zwei Paralleluniversen existieren nebeneinander her mit einem Präsidenten, der bewusst und mit voller Absicht in unverantwortlicher Weise das Land und die Gesellschaft auseinander dividiert.

Was bringt Menschen in den USA einen solchen Präsidenten, bei uns die AfD und in Italien Salvini zu wählen? Hierrüber kann man nur spekulieren: Meiner Meinung sind das nach schwache, autoritär geprägte Charaktäre, voller Ängste, die alles was nach Weltoffenheit und gesellschaftlichen Veränderungen riecht als Bedrohung ansehen und die sich deshalb umso mehr an vermeintlich konservativen Werten festhalten. Und deshalb Schwule, Flüchtlinge, Behinderte hassen und sich als Rassisten und Antisemiten gebärden. Schlechtmenschen, die einen mindestens genauso schlechten Menschen nach oben wählen, um ihre eigene Schlechtigkeit vor sich selbst und anderen rechtfertigen zu können: Nach dem Motto: wenn der das darf, darf ich das auch! Im Grunde ganz arme Menschen und für ihre Intoleranz zu bemitleiden. Aber leider richten sie einen gesellschaftlichen Schaden an, der uns alle betrifft, weshalb Mitleid hier unangebracht ist.

Zurück zu Donald Trump: Wie seine Wähler, so ist auch er selbst und letzlich kein Wunder, bei einem Menschen, der nur Freund oder Feind kennt und der unfähig zu jeder Art von Selbstkritik ist. Der jeden Widerspruch als Angriff empfindet und der selbst zur geringsten Form von Empathie unfähig ist. Eigene Fehler kommen bei solchen Menschen nicht vor, weshalb selbst konstruktiv vorgetragene Kritik keinerlei Wirkung erzielt. Seriöse Medien werden als Fakenews bezeichnet – von einem Menschen, dessen Lügen seit Amtsantritt kaum noch zählbar sind. Am Ende werden bewaffnete Banden gegen oppositionelle Politiker gehetzt, wie jüngst in Michigan. Schlimm genug, dass es durch Trumps Versagen in der Coronakrise bereits jetzt an die 100000 Tote gibt, aber: bügerkriegsähnliche Zustände wären das letzte, was die USA und auch die gesamte westliche Welt in dieser Situation gebrauchen können.

Als wäre das alles nicht nicht schon schlimm genug, nehmen sich hierzulande einige einschlägig bekannte Personen diese Eskapaden zum Vorbild, als da wären: Aufrufe zu Gewalt, Widerstand und dem Trinken von Desinfektionsmitteln – allein das müsste eigentlich für eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung reichen – und beginnen, auf sogenannten Hygienedemos Polizeibeamte und Journalisten zu attackieren. Getarnt als Bürgerrechtsbewegung gegen den Lockdown, organisiert von solch illustren Gestalten wie Ken Jebsen und Jürgen Elsässer und orchestriert von RT Deutsch und Sputnik. Womit wir fast schon wieder in den USA wären: denn wem verdankt Trump seinen Wahlerfolg? Ganz genau: Es waren Hillarys E-Mails, geknackt von den Kremlhackern und verbreitet vom Helden der Pressefreiheit, Julian Assange (möge er einstmals in der Hölle schmoren!).

So oder so, das Gift des Hasses das derzeit über den demokratischen Gesellschaften verspüht wird, beginnt zu wirken. Selbst nach Trumps Abwahl, welche hoffentlich in wenigen Monaten erfolgt, werden uns die Folgen von dessen Politik noch über Jahre hinweg beschäftigen, wie die TAZ ganz richtig bemerkt.

Bis zu Trumps Abwahl wird noch viel an schwarzem Humor notwendig sein, wie in dieser Parodie auf The Lion sleeps tonight:

The Liar tweets tonight, vote him away!

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