Diese alte Brauerei in der Nähe von Augsburg war hier bereits Thema, neu ist, dass der gesamte Komplex bald abgerissen werden soll. Der Bebauungsplan der Ortsgemeinde ist beschlossene Sache, anstelle des Brauereigebäudes werden Wohnhäuser entstehen. Grund genug, diesen Lost Place nochmal anzusteuern, dieses Mal nicht allein, sondern mit meinem Kumpel Philipp. Und dieses Mal auch ausgestattet mit einer guten Spiegelreflexkamera, Stativ und Taschenlampe. Da die Tage der alten Brauerei also gezählt sind und ohnehin bald alles verschwunden sein wird, habe ich mich entschlossen nun nicht mehr allzu viel Geheimhaltung zu betreiben: wer die Fotos genau anguckt, wird schnell erkennen, wo sich das Ganze befindet.
Seit dem letzten Mal ist nunmehr komplett alles offen zugänglich, alle Türen stehen sperrangelweit offen und es sieht deutlich unaufgeräumter aus, als noch im Winter. Dafür entdeckten wir dieses Mal auch die alten Büroräume, die in dem relativ verbauten Gebäude über eine zusätzliche, nicht leicht zu findende Holztreppe zu erreichen sind.
Ebenfalls im ersten Stock befindet sich die alte Mälzerei und die Schrotmühle, von wo aus – ebenfalls eine Neuentdeckung – wir eine steile Holztreppe nach ganz oben ausfindig machten. Hier heißt es gehörig aufpassen, die Balken sind morsch, es gibt Löcher im Boden. Man sollte also sehr genau gucken wo man hintritt. Dafür ist der Dachboden voll mit alten Maschinen und in einem Lagerraum direkt unterhalb des Schornsteines sind noch alte Hopfensäcke aus den 60er Jahren zu finden.
Nun also in den Keller. Zwei Stockwerke geht es nach unten und es herrscht völlige Dunkelheit. Der alte Gärkeller ist noch wunderbar erhalten, in den alten Lagerkellern sind noch Reste alter Tanks zu finden, außerdem technisches Gerät, die alte Kühlmaschine, eine Waage, ein alter Lastenaufzug. Vor allem die unteren Kellergewölbe sind grandios.
Nach fast vier Stunden beschlossen wir, dem alten Biergarten, früher einer der schönsten der Region zumindest für einen Moment seine alte Funktion wieder zurück zu geben. Leider nur mit Selbstbedienung. Aber Bier und Brezeln hatten wir dabei. Ob ich es bis zum Abbruch nochmal dorthin schaffe, ist ungewiss. Aber es war ein gebührender Abschied.